11. August 2016

Selim Özdogan liest aus seinem Roman: „Wieso Heimat, ich wohne zur Miete.“
Krishna Mustafa wird von Laura verlassen, weil er seine Identität noch nicht gefunden hat. Aber wer hat das schon? Egal, Krishna ließ sich schon immer leicht beeindrucken, erst recht von so einer Frau wie Laura sie ist. Er zieht von Freiburg nach Istanbul, um dort seinen Vater zu treffen und nach seinen Wurzeln zu suchen. Auf humorvolle Weise werden dabei Vorurteile entlarvt, Klischees bloßgelegt. Situationskomik, Gags, Wortwitze, überdrehte Albernheit, Islam, Absurditäten, alles findet in dieser Satire Platz und verleiht dem Roman eine unerhörte Dichte und Vielschichtigkeit. Damit man nach dem Lesen nicht noch dümmer ist als vorher, wird sowohl irgendein Bild von Deutschland gezeichnet, als auch ein Schlüssel zum Verständnis der gegenwärtigen Türkei ausgehändigt.

Selim Özdogan, Sohn türkischer Eltern, 1971 in Köln geboren, hat mit diesem Buch seine erste Satire geschrieben, nachdem er ein halbes Jahr in Istanbul gelebt hat. Seinen Vater hat er dort nicht getroffen, ist aber versehentlich auf Öl gestoßen als er bei der Suche nach seinen Wurzeln zu tief gegraben hat. Die gegenwärtige Türkei ist ihm noch ein noch größeres Rätsel als Deutschland.

Pierre Jarawan liest aus seinem Romandebüt „Am Ende bleiben die Zedern“.
Auszeichnung des Buches mit dem Literaturstipendium der Stadt München.

Pierre Jarawan ist Slam Poet, Bühnenliterat, Autor und Veranstalter aus München. 1985 in Amman, Jordanien, geboren, kam er im Alter von drei Jahren nach Deutschland. Von der Fabulierlust und den phantasievollen Gute-Nacht-Geschichten seines Vaters inspiriert, schrieb er mit 13 Jahren sein erstes Gedicht. Seit 2009 ist Pierre Jarawan auf Bühnen im gesamten deutschsprachigen Raum zu Gast. 2011 gewann er den ersten Poetry Slam auf ZDFkultur und die Baden-Württembergische Landesmeisterschaft. 2012 wurde er Deutschsprachiger Meister. Zudem erschien im Herbst 2011 sein Buch „Anders sein ist ganz normal“ im Lektora-Verlag.

Luzie Schwieder wurde 1999 in Düsseldorf geboren. Sie nahm an mehreren Projekten des zakks teil, zum Beispiel „Inklu:City“, welches im Mai 2016 in Köln als Lesung in einem Symposium endete. 2015 und 2016 las sie im zakk-Lesezelt auf dem Bücherbummel der Kö vor. Seit Ende 2014 ist sie beständiges Mitglied der Zwischenruf Schreibwerkstatt, welche monatlich stattfindet. Die Werkstatt begleitet sie beim Schreiben ihres Romans, an dem sie seitdem arbeitet.